Ausgewogenes Essen fördert das Wohlbefinden

 

 

Die Ernährung im Osten ist ausgerichtet auf die Herstellung einer möglichst umfassenden Harmonie.

Weil jeder Mensch anders ist und weil sich der Mensch in einem stetigen Wandlungsprozess befindet, muss eine gesunde Ernährung diesem Prozess angepasst werden. Allgemein gültige Diäten gibt es in China nicht. Was einem Menschen zuträglich ist, kann den anderen Bauchschmerzen bereiten. Was im Frühling gut tut, kann im Winter schädlich sein.

 

 

 

 

Präventiv- und Heildiät

 

Man unterscheidet zwischen einer Präventivdiät und einer Heildiät. Häufig isst der westliche Mensch zu viel Fett und Zucker, isst zu hastig und unregelmäßig und diskutiert beim gemeinsamen Essen häufig Probleme und negative Ereignisse. Dies ist Grund genug, über einen längeren Zeitraum das Magen- und das Milz-Qi zu verletzen. Magen und Milz gelten in China als die ersten Organe, die die Nahrung aufnehmen und reinigen. Heute wissen wir, dass nicht die Milz, sondern die Bauchspeicheldrüse (das Pankreas) viele Verdauungs-Enzyme und -Hormone bereitstellt. Deshalb nennt man den Milz-Meridian im Westen auch häufig Milz/Pankreas-Meridian. Falsche Essgewohnheiten können z. B. zu viel "Schleim" erzeugen und man fühlt sich schwer und antriebslos. Der chinesische Arzt schließt ggf. eine Ernährungsberatung in seine Behandlung ein. Viele Chinesen wissen allerdings um die Grundsätze der Ernährung und sind in der Lage, diese selbständig zu beachten und damit einer "Entgleisung" vorzubeugen.

 

 

Die Chinesen trinken warmes Wasser

 

Sie erhalten es in allen Restaurants gratis. Häufig geht eine Person von Tisch zu Tisch und gießt auf Wunsch das Wasser im Schälchen immer wieder nach. Und obwohl die Getränkeauswahl groß ist, bestellen Chinesen nicht automatisch ein weiteres Getränk dazu. Warmes Wasser besitzt einen höheren energetischen Gehalt. Der Körper muss keine Energie mehr investieren, um dieses Wasser auf Körpertemperatur anzuwärmen.

 

 

Allgemeine Empfehlungen

In China pflegt man eine hohe Tischkultur und es gibt eine unglaubliche Auswahl an Nahrungsmittel. Spezielle Ernährungen wie "vegetarisch" oder "vegan" gibt es traditionell nicht. Es wird aber grundsätzlich davon abgeraten, zu viel Rohkost zu sich zu nehmen und statt dessen empfohlen, warme, gekochte Speisen zu essen. Je kälter eine Nahrung, desto schneller wird die Energie des Milz-Yang geschwächt. Nahrungsmittel sollten gut verdaulich sein und lange gekaut werden. Dadurch wird wenig Milz-Qi durch die Verdauung verbraucht. Giovanni Maciocia - ein anerkannter TCM-Gelehrter -  ermahnt, nicht zu hastig zu essen und "weißen" Zucker und Fette nicht im Übermaß zu sich zu nehmen.